Die vier klassischen Instrumente des Marketing-Mix sind die sogenannten 4 Ps (PPPP). Was enthalten sie und warum sind es im Dienstleistungsmarketing 7 P? Wie werden im Marketing-Mix Marketing-Strategien in konkrete Aktionen umgesetzt?
“Wie und wo machen wir Werbung?” oder “Welche Vertriebskanäle nutzen wir?” sind Fragen, die sich die Marketingabteilung stellt, um die Marketing-Strategie für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel ein Jahr) durchzuplanen.
Der klassische Marketing-Mix unterteilt sich also in die vier Elemente (auf Englisch) “4 P”s:
Product,
Price,
Placement,
Promotion
–> Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik.
Jeder der 4 PS (Product, Price, Place, Promotion) kann weiter unterteilt werden. So kann zum Beispiel
Promotion/Kommunikationspolitik weiter unterteilt werden in:
Der 4 P (PPPP) Marketing Mix: Produkt, Promotion, Placement, Preis wird im Dienstleisungsmarketing zum Marketingmix 7P um drei Bereiche ergänzt.
Dienstleistungen stellen aufgrund ihrer immateriellen Natur Kunden vor die Herausforderung, deren Qualität objektiv zu bewerten. Im Gegensatz zu physischen Produkten, bei denen hochwertiges Design und Materialien die Qualität signalisieren können, ist es bei Dienstleistungen schwieriger, dieses Qualitätsbewusstsein zu aktivieren.
Im Dienstleistungsmarketing werden darum die 4 P zum Marketingmix 7P. Dabei wird der klassische Marketingmix um drei weitere Bereiche ergänzt:
Durch die gezielte Nutzung dieser Bereiche des Marketingmix im Dienstleistungsmarketeing kann ein Unternehmen die Servicequalität verbessern, die Effizienz steigern und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Dies trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken und seinen langfristigen Erfolg im Markt zu sichern.
Vereinfacht gesagt versucht dieses Element im Marketingmix, kundenorientierte Geschäftsprozesse zu etablieren. Es beantwortet die Fragen, was, wann, wie, womit und von wem erledigt wird, um die jeweilige Dienstleistung in der gewünschten Qualität zu erbringen. Die Prozesse definieren die Art und Weise, wie Dienstleistungen erbracht und Kundeninteraktionen durchgeführt werden.
Die Prozesse, die ein Kunde während seiner Interaktion mit einem Dienstleistungsunternehmen durchläuft, haben einen direkten Einfluss auf seine Erfahrung und Zufriedenheit. Ein reibungsloser und gut gestalteter Serviceprozess kann dazu beitragen, positive Kundenbeziehungen aufzubauen, die Kundenzufriedenheit zu steigern und Weiterempfehlungen auzulösen.
Hier einige Beispiele für Massnahmen im Rahmen der Prozesspolitik, um den Marketingmix zu gestalten und die Servicequalität zu verbessern:
Mitarbeiter fungieren oft als Markenbotschafter und repräsentieren das Unternehmen gegenüber Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern. Ein professionelles und gut geschultes Personal kann dazu beitragen, ein positives Bild der Marke zu vermitteln und das Unternehmensimage zu stärken. Hier einige Beispiele:
Eine Möglichkeit, die Wahrnehmung der Qualität einer Dienstleistung zu beeinflussen, liegt in der Gestaltung der physischen Umgebung während der Dienstleistungserbringung, da Studien zeigen, dass dies die subjektive Wahrnehmung der Servicequalität beeinflusst. Kunden suchen nach Indikatoren, um das Risiko eines Fehlkaufs zu minimieren, und das sichtbare Umfeld spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Bei Restaurants oder Fluggesellschaften ist das offensichtlich, andere Dienstleistungsunternehmen können das zum Beispiel wie folgt nutzen
Diese Aspekte sollten von Marketing Managern berücksichtigt werden, um eine integrierte nonverbale Kommunikation zu ermöglichen und die Marketingstrategie effektiv umzusetzen. Wichtig ist dabei eine einheitliche Ausrichtung auf die definierten Ziele und Taktiken der Marketingstrategie.
PPPP wird auch für eine Methode verwendet, die den Textaufbau von Werbebriefen unterstützt.
Picture: Es sollten bildliche Darstellungen verwendet werden: Was kann das Produkt/Angebot?
Promise: Aus der Werbung sollte sich ein Versprechen ableiten (z. B. unser Waschmittel wäscht auch den gröbsten Schmutz).
Proof: Das Versprechen sollte bewiesen werden (Waschmittel wäscht tatsächlich groben Schmutz), z.B. durch bildliche Darstellungen oder auch Güte-Siegel wie Stiftung Warentest.
Push: Die Handlungsaufforderung / Aufforderung zur Tat sollte gegeben werden („überzeugen Sie sich selbst davon“).