Wie Google AdWords (PPC) organische Resultate beeinflusst – oder auch nicht

Welchen Einfluss Google AdWords (PPC) auf organische Resultate hat, erfahren Sie hier.

Bezahlte Werbung beeinflusst
organische Rankings NICHT direkt!

Vielleicht haben Sie schon die folgenden Aussagen gehört: “Seit wir angefangen haben, grosse Geldbeträge für Google AdWords auszugeben, sind unsere organischen Resultate plötzlich viel besser.” Und vielleicht haben Sie auch schon diese Aussage angetroffen: “Wir geben zwar grosse Beträge bei Google aus, aber unser Konkurrent investiert noch mehr. Deshalb hat er wahrscheinlich auch die besseren organischen Resultate.”

Obwohl das oft behauptet wird, das stimmt so nicht, denn verschiedene Schutzmassnahmen greifen hier. Google hat eine Mauer zwischen der bezahlten Werbung und den organischen Resultaten. Das Team der organischen Suchresultate, die Techniker, die Produktmanager, die Programmmanager und all die Leute, die im Such-Qualitätssicherungsteam arbeiten, lassen es nicht zu, dass bezahlte Werbung direkt einen Einfluss darauf hat, welche Rankings sie vornehmen oder ob eine Site oder eine Seite überhaupt in den organischen Resultaten geführt wird. Google würde auch das eigene Businessmodell untergraben, wenn der Suchende nicht mehr das relevanteste Suchergebnis erhalten würde sondern dasjenige des meistbietenden.

Aber einen Zusammenhang gibt es trotzdem

Über viel, was indirekt dafür sorgt, dass sich bezahlte und organische Resultate überkreuzen, hat Google keine direkte Kontrolle. Nachfolgend eine Hinweise, als Vorschau auf eine umfassendere Sicht am Referat “SEO und AdWords: Was zusammengehört, soll man nicht trennen”, lesen Sie mehr dazu im Artikel: Swiss Online Marketing Messe 2018: Gratis-Tickets bestellen.

Suchende, die eine Anzeige sehen, klicken häufiger auf einen organischen Eintrag

Verschiedenste Studien zeigen, dass Suchende, die eine Anzeige eines Unternehmens sehen, häufiger auf einen organischen Eintrag dieses Unternehmens klicken. Vor allem wenn das Unternehmen organisch unter den Ersten erscheint. Bei schlechteren Positionen nimmt dieser Effekt ab. Umgekehrt klicken sie häufiger auf eine Anzeige, wenn Sie einen weit oben aufgeführten organischen Eintrag sehen. Nehmen wir beispielsweise an, eine Firma ist auf den Verkauf von Kontaktlinsen spezialisiert und heisst AUGENKONTAKT. Hier einige mögliche Szenarien, wenn ein Sucher nun nach einem Kontaktlinsengeschäft sucht:

• die Firma ist auf Platz 1 (ohne Werbung) und hat eine Klickrate von 30 %
• die Firma wird organisch nicht gefunden, erscheint aber bei den AdWords-Anzeigen zuoberst und erhält 10 % der Klicks
• eine Anzeige für AUGENKONTAKT erscheint zusammen mit einem organischen Suchergebnis für die gleiche Firma, die Klickrate für das organische Resultat ist nun bei 35 %, dazu kommen noch 11 %, die auf die Anzeige klicken, wir haben also 6 % mehr Suchende auf die eigene Website gebracht.

Ganz abgesehen davon, dass die Markenwahrnehmung viel stärker ist, wenn man gleichzeitig organisch und in den Anzeigen erscheint, werden Suchende in der Regel dahingehend beeinflusst, dass sie so häufiger auf eine Website klicken, als wenn sie nur das eine oder andere unabhängig sehen würden.

Suchende, die zuvor aufgrund von Anzeigen Kontakt mit einer Site oder Marke hatten, erhöhen die Klickrate für die organische Suche

Was wir kennen klicken wir eher an. Suchende, die schon früher aufgrund von bezahlten Anzeigen Kontakt mit einer bestimmten Marke hatten, klicken in Zukunft häufiger auf organische Einträge und bezeugen dort ihr Interesse. Sie könnten auch feststellen, dass Menschen, die bereits über AdWords angezogen wurden eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Sie zu kontaktieren oder ein Bestellung zu tätigen. Wenn man zum ersten Mal überhaupt von einer neuen Marke hört, von einer neuen Firma oder einer neuen Website, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man klickt, dass man Interesse zeigt, dass man kauft, geringer. Aus diesem Grund kann eine gewisse Menge an bezahlter Werbung vor der Präsentation der organischen Einträge sogar für diese organischen Einträge vorteilhaft sein.

Klicks auf bezahlte Suchanzeigen führen möglicherweise zu mehr Links

Klicks auf bezahlte Suchanzeigen führen möglicherweise zu mehr Links, mehr Erwähnungen, erhöhter Reichweite, verstärktem Teilen, usw., was zur Förderung der organischen Rankings beitragen kann. Wenn jemand auf eine bezahlte Anzeige klickt, gelangt er auf diese Seite, und dann entschliesst er sich vielleicht dazu, einen Link darauf zu setzen, um die Marke irgendwo anders zu erwähnen, um in den Medien darüber zu berichten, oder um die Seite zu teilen. All dies kann – direkt und indirekt – zur Förderung der Rankings beitragen. Es geschieht also oft, dass die Rankings gefördert werden, wenn man die Bindung zu einer Website und deren Traffic insgesamt steigert, besonders wenn diese Website überzeugt, so dass man darüber schreiben, sie teilen oder sie auf andere Weise in der Öffentlichkeit bekannt machen möchte. Wir sehen dies besonders bei Suchanfragen, die bezüglich Inhalt, Werte und Nutzen eine hohe Überlappung haben und nicht lediglich kommerzielle Interessen verfolgen.

Gebote zu Suchanfragen können den Markt in der Umgebung dieser Suchen beeinflussen

Der Markt kann verändert werden, wenn man Gebote auf bezahlte Suchresultate abgibt und andere Firmen plötzlich darauf aufmerksam werden, dass da eine interessante Nische ist. Man kann den Markt auch dahingehend beeinflussen, was für Inhalte erstellt werden.

Noch vor ein paar Jahren war es so, dass niemand ein Interesse am Markt von Versicherungsrabatten in Bezug auf das Fitnessniveau hatte, und niemand gab dazu Gebote ab. Dann erschienen die Fitnesstracking-Firmen in Zusammenarbeit mit den Versicherungsgesellschaften, und sie fingen an, Gebote dazu abzugeben. Dadurch stieg die Konkurrenz an und die Gebote stiegen. Man sah, wie mehr Marken auf diesem Gebiet auftraten. Man sah Tochtergesellschaften aufkommen. Also gab es innerhalb der organischen Suchmaschinen-Rankings mehr Konkurrenz untereinander durch das Aufkommen von bezahlten Anzeigen. Dies passiert sehr oft in Märkten, die kaum oder gar nicht durch bezahlte Werbung, durch Produkte oder durch Angebote monetisiert sind.

Man muss also vorsichtig sein. Manchmal kann man eine Menge neuer und interessanter Konkurrenz in einem Suchresultate-Sektor erzeugen, wenn man anfängt, in einem Gebiet Gebote abzugeben, bei dem dies zuvor niemand tat, wo niemand bezahlte Anzeigen geschaltet hat, und das kann die ganze Dynamik davon verändern, wie die Suchresultate auf diesem Gebiet funktionieren.

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