Für Nutzer von Google Analytics brachte das Jahr 2020 einige wichtige Verbesserungen. Dazu zählen die bessere Erkennung von Trends mithilfe maschinellen Lernens und nicht zuletzt die Analytics 4 Properties (GA4).
Auch im laufenden Jahr sind weitere neue Features und Erweiterungen für Google Analytics zu erwarten, zum Beispiel eine weitergehende Anpassung an die Bedürfnisse der Nutzer sowie eine tiefere Integration von Analytics und Google Ads.
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Neue Generation: Umstellung auf Analytics 4
Sicherlich die grösste Aufmerksamkeit unter den Neuerungen in Google Analytics des vergangenen Jahres erhielten die sogenannten Analytics 4 Properties, die auch als „Die Zukunft von Google Analytics“ bezeichnet werden. Dahinter verbirgt sich eine Weiterentwicklung von Google Analytics for Web and App. Zu den wichtigsten Eigenschaften von Analytics 4 Properties zählen die Möglichkeit zum plattformübergreifenden Tracking sowie flexiblere Reporting Funktionalitäten und eine geänderte Benutzeroberfläche.
Mit Analytics 4 Properties verschiebt sich der Fokus weg vom sessionbasierten Tracking in Richtung ganzheitlicher Betrachtung, die auch Grenzen zwischen verschiedenen Plattformen und Domains überwinden kann. Zudem können bestimmte Ereignisse wie zum Beispiel das Scrollen getrackt werden, ohne dass dafür gesonderter Code eingefügt werden müsste.
Neben einer veränderten Benutzeroberfläche gibt es ausserdem neue Möglichkeiten in der Darstellung von Echtzeit-Berichten, die sich nun einfach filtern und vergleichen lassen. Zentral sind jedoch weiterhin die Überwachung vom Traffic von Promotionen, Anpassungen am Tracking Code und ob Änderungen am Seiteninhalt Einfluss auf das Userverhalten haben.
Wer auf Analytics 4 Properties umsteigen möchte, sollte dabei allerdings mehrere Punkte bedenken:
- Das neue Google Analytics hat noch nicht den vollen Umfang des bisherigen Google Analytics, es sind also nicht mehr alle Auswertungen möglich
- Durch die etwas andere Art der Integration von Analytics kann es notwendig sein, den Code der betreffenden Websites anzupassen
- Bei einer Umstellung werden bisher gesammelte Daten nicht übernommen.
Aus diesem Grund raten wir davon ab, eine bestehende Property durch eine Analytics 4 Property zu ersetzen. Besser ist es, alte und neue Property bis auf weiteres parallel zu betreiben.
Berechnung von Datentrends
Zusätzlich erfuhr Google Analytics im vergangenen Jahr einige weitere Verbesserungen. So ist es nun möglich, sich über wichtige Datentrends informieren zu lassen. Zum Beispiel können nun anhand von Website-Daten Produkte erkannt werden, die eine steigende Nachfrage verzeichnen. Die Trenderkennung basiert auf Googles Modellen im Bereich des maschinellen Lernens.
Hinzukommen werden neue Kennzahlen und Metriken, die verschiedene Vorhersagen ermöglichen, etwa dazu, welche Erlöse aus einer bestimmten Kundengruppe zu erwarten sind. Dazu wird es möglich sein, massgeschneiderte Kundengruppen zu definieren, um gezielt Kunden mit einem höheren Umsatzpotential ansprechen zu können.
Ausblick auf 2021
Ein Schwerpunkt im laufenden Jahr wird auf dem Thema „Customization“ liegen, also der bedarfsgerechten Anpassung von Google Analytics. Auch diese basiert auf Google Analytics 4 Properties. Hier ist zu erwarten, dass es beispielsweise zusätzliche Möglichkeiten geben wird, das persönliche Dashboard zu individualisieren. Dazu könnten auch nutzerspezifische Mini-Reports in den verschiedenen Bereichen gehören.
Insgesamt soll es für alle Nutzer von Google Analytics einfacher werden, die verschiedenen Berichte an die Bedürfnisse ihres Unternehmens anzupassen.
Tiefere Integration von Google Analytics und Google Ads
Eine tiefere Integration von Google Analytics und Google Ads ermöglicht Vorhersagen wie zum Beispiel über zu erwartende Umsätze oder Konversionen für verschiedene Kundengruppen oder Segmente. Weil Google Analytics jetzt auch Interaktionen über Web und Apps hinweg messen kann, können zum Beispiel auch Konversionen wie Views aus YouTube dargestellt werden, die im Web und in einer App geschehen sind. Möglich ist ausserdem, dass bestimmte Integrationsvarianten, die bis jetzt Kunden von Analytics 360 vorbehalten sind, zukünftig allen Analytics-Nutzern zur Verfügung stehen werden.
Neuerungen für Analytics 360
Auch für die Enterprise-Version von Google Analytics, die den Namen Analytics 360 trägt, sind Neuerungen geplant. Dazu könnten höhere Datenlimits, eine verbesserte Leistungsfähigkeit und zusätzliche Features wie zum Beispiel die Möglichkeit zum Export von Real Time und Intra Day-Exports nach BigQuery zählen.
Neue Berechnungsarten für Kohorten bereits verfügbar
Bereits im Januar dieses Jahres gingen neue Berechnungsarten für Kohorten in Google Analytics live. Per Standardberechnung lassen sich Nutzer identifizieren, die in jeder bestimmten Periode zurückkehren, nachdem sie einer Kohorte hinzugefügt wurden. Die rollende Kalkulation hilft dabei, Nutzer zu erkennen, die in jeder Periode nach Hinzufügen zur Kohorte zurückgekehrt sind.
Die Standard-Kalkulation im ersten Bild zeigt zum Beispiel 35 Nutzer, die am 23. November akquiriert wurden und dann drei Tage später zur Website zurückgekehrt sind.
Im Bild darunter ist die rollende Kalkulation zu sehen: Hier wird deutlich, dass sechs der Nutzer vom 23. November bis drei Tage danach jeden Tag wiedergekehrt sind.
Fazit
Google Analytics entwickelt sich in schnellem Tempo weiter und folgt den sich wandelnden Bedürfnissen der Nutzer nach mehr Individualisierung und der Möglichkeit, Daten Plattform- und Domainübergreifend messen und auswerten zu können.
Mithilfe maschinellen Lernens wird die Trenderkennung weiter optimiert werden. Die wachsende Integration von Analytics mit verschiedenen Google-Produkten wie Google Ads wird die Qualität der verfügbaren Daten weiter verbessern.
Bleibt die noch immer ungeklärte Frage des Datenschutzes, die für viele ein wichtiger Grund sein dürfte, Google Analytics trotz seiner vielen Funktionen nicht einzusetzen. Hier wären von Google deutliche Verbesserungen wünschenswert, die es ermöglichen, das Produkt im Kontext der Datenschutzgrundverordnung und ähnlichen Gesetzeskontexten zu nutzen.
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