Google Analytics

Erfahren Sie, wie sich Google Analytics in den letzten Jahren weiterentwickelt hat.

Das Web hat sich im letzten Jahr rasant weiterentwickelt. Neue Technologien wie Accelerated Mobile Pages (AMP) haben eine weite Verbreitung gefunden, und der Trend der mobilen Internetnutzung hat sich mit unverminderter Stärke fortgesetzt.

Damit auch moderne Webseiten und die mit Ihnen verbundene Nutzung weiterhin gemessen werden kann, bedarf es passender Werkzeuge. Eines der zu diesem Zweck noch immer beliebtesten Werkzeuge ist Google Analytics, allen Bedenken bezüglich des Datenschutzes zum Trotz.

Eine Herausforderung stellt die wachsende Zahl von Spamattacken dar, welche die Qualität der erfassten Daten in Frage stellt. Das vergangene Jahr lieferte einige solcher Beispiele.

Google hat das vergangene Jahr genutzt, um Google Analytics so anzupassen, dass es auch weiterhin und auch angesichts der sich weiterentwickelnden Webtechnologien als Universalwerkzeug zur Webdatenanalyse verwendet werden kann. In diesem Beitrag werden die fünf wichtigsten Neuerungen zu Google Analytics dargestellt, sowie ein Ausblick auf mögliche Veränderungen in diesem Jahr gegeben.

Die Top-Änderungen der letzten 12 Monate

Integration von Google Analytics in die Google Search Console
Endlich ist es möglich, Daten aus der Google Search Console und aus Google Analytics in einer gemeinsamen Ansicht zu betrachten und so bessere Auswertungen zu erhalten.

Zwar war es schon einige Zeit zuvor möglich, Zahlen aus der Google Search Console auch innerhalb von Google Analytics anzusehen. Eine gemeinsame Darstellung gab es aber noch nicht.

Diese hat hat Google eingeführt. In Google Analytics steht eine tabellarische Ansicht bereit, die sowohl Kennzahlen aus der Google Search Console, als auch aus Google Analytics umfasst:

Der linke Teil der Tabelle enthält die Daten aus der Google Search Console (zum Beispiel Impressionen, Klicks und die CTR), im rechten Bereich findet man klassische Kennzahlen aus Analytics wie die Absprungrate oder die Zahl der abgerufenen Seiten pro Session.

Die Kombination der Daten erlaubt viele Rückschlüsse, die bei der Betrachtung nur einer Datenquelle nicht ohne weiteres möglich wären. So kann man zum Beispiel Seiten identifizieren, die zwar viele Besuche über die organische Suche erzeugen, jedoch eine hohe Absprungrate besitzen.

Tagesaktuelle Daten stehen in dieser Ansicht leider nicht zur Verfügung. Man muss, wie in der Google Search Console auch, mehrere Tage auf die Daten warten.

Hinweis auf Hackerangriffe in Google Analytics
Google zeigt seit dem Juni des vergangenen Jahres einen Hinweis in Google Analytics an, wenn der Verdacht besteht, dass eine Seite Opfer eines Hackerangriffs geworden ist.

Der Hauptgrund dafür ist, dass laut Google die Zahl der Hackerangriffe zu Spamzwecken zwischen den Jahren 2014 und 2015 um 180 Prozent angestiegen ist.

Die direkte Kontaktaufnahme der Webmaster, deren Seiten von solchen Attacken betroffen sind, kann nach Aussage des Unternehmens die Chancen auf Wiederherstellung dieser Webseiten um 75 Prozent erhöhen.

„Vote for Trump“ und andere Spamattacken in Google Analytics
Seit Jahren gibt es Spam in Google Analytics den viele Unternehmen nicht korrekt herausfiltern. Zum Ende des letzten Jahres haben viele Webseitenbetreiber Auffälligkeiten in ihren Google Analytics-Daten beobachtet. So stieg bei vielen die Zahl der Besuche und der Pageviews deutlich an.

Der Blick auf die Browsersprache der Besuche brachte Erstaunliches zutage:

Einträge wie “Secret.ɢoogle.com You are invited! Enter only with this ticket URL. Copy it. Vote for Trump!” waren hier zu sehen. Dabei schien der Traffic von verschiedenen Spam-Domains wie brateg.xyz zu stammen. Ein großer Teil der Besuche kam dabei anscheinend aus Russland.

Um eine bereinigte Darstellung der Daten zu erhalten, gibt es unter anderem die Möglichkeit, Filter in Google Analytics zu definieren. Ein rückwirkendes Entfernen der Daten aus Google Analytics ist dagegen nicht möglich.

Integration von Google Analytics in AdWords Express
Im Mai kündigte Google die Integration von Daten aus Google Analytics in Google AdWords Express an, dem Anzeigendienst für kleine Unternehmen.

Dabei hat man entweder die Möglichkeit, ein bereits bestehendes Analytics-Konto anzubinden oder ein neues Konto direkt aus AdWords heraus anzulegen. Nachdem die Konversionsziele für die Webseite festgelegt wurden, kann man die entsprechenden Nutzerdaten in AdWords Express ansehen.

Google Analytics jetzt auch für AMP-Seiten verfügbar
Das Tracking von AMP-Seiten gestaltet sich nicht so einfach wie das Tracking normaler Webseiten. Der Grund ist, dass AMP nur eine begrenzte Zahl von Standard-HTML-Tags sowie einen beschränkten JavaScript-Befehlssatz umfasst.

Neben dem AMP-Pixel gibt es seit dem letzten Jahr als weitere Möglichkeit das <amp-analytics>-Tag. AMP-Analytics ist komplexer als das AMP-Pixel. Zu diesem Zweck wird eine große Zahl von Event-Triggern unterstützt. So lässt sich zum Beispiel definieren, dass bei bestimmten Ereignissen wie Klicks, dem Laden der Seite oder anderen Nutzeraktionen Requests abgeschickt werden, die dann gezählt werden können.

Dazu gibt es eine direkte Verbindung zwischen Google Analytics und der AMP-Analytics-Komponente. Per Konfiguration kann man Pageviews, Klicks und andere benutzerdefinierte Dimensionen festlegen

Empfohlen wird übrigens, für die AMP-Version einer Webseite eine eigene Property in Google Analytics anzulegen, um eine saubere Trennung der Daten zu erzielen.

Ausblick: Was wird das Jahr 2017 für Google Analytics bringen?

Ähnlich wie andere Google-Dienste wird auch Google Analytics sich an die im Wandel befindlichen Nutzungsmuster im Web anpassen müssen. Hier gibt es viele Herausforderungen:

  • Trend zur mobilen Nutzung, insbesondere eine weitere Verbreitung von AMP
  • Wachsende Bedeutung des Datenschutzes
  • Zunahme von Spam und Hackerangriffen

Mobile Nutzung und AMP
Mit der Zunahme der mobilen Nutzung und einer Zunahme der Zahl von Publishern, die ihre Inhalte auch per AMP anbieten, ergeben sich auch geänderte Anforderungen an Google Analytics. Die mobile Nutzung erfordert vor allem einen performanten und schlanken Code. Hier wird es sicherlich auch bei der Ausführung des JavaScripts für Google Analytics weitere Optimierungen geben müssen, damit das Tracking nicht zu einem Bremsklotz wird.

AMP stellt ganz besondere Anforderungen, weil hier die Bandbreite der möglichen Befehle weit geringer ist als auf normalen Webseiten. Wenn Google die Einsatzgebiete von AMP ausweitet und beispielsweise auch E-Commerce-Seiten in den Fokus rücken, müssen auch die Trackingmöglichkeiten ausgeweitet werden.

Datenschutz
Besonders in Deutschland ist der Datenschutz ein stark diskutiertes Thema. Auch rechtlich gesehen müssen je nach Sitz des Unternehmens unterschiedliche Vorgaben berücksichtigt werden. In Deutschland gilt es zum Beispiel Anforderungen wie das Streichen der letzten Stellen der IP-Adresse der Nutzer oder entsprechende Datenschutzhinweise zu erfüllen.

Spam und Hackerangriffe
Das vergangene Jahr hat eindrucksvoll gezeigt, dass Spam und Hackerangriffe in Zukunft zu einer Bedrohung von Daten im Web werden können. Webseitenbetreiber werden gezwungen sein, die Sicherheitsmaßnahmen ihrer Ressourcen im Web zu erhöhen und noch mehr auf regelmäßige Updates und aktuelle Versionen ihrer Content Management Systeme achten zu achten.

Die Integrität der mit Tracking-Tools wie Google Analytics erfassten Daten ist durch Hackerangriffe besonders gefährdet. Rechtzeitige Warnungen bei Datenanomalien oder sonstigen außergewöhnlichen Abweichungen müssen daher ein elementarer Bestandteil der Tools werden.

Fazit

Google Analytics ist wie das gesamte Web einem immer schnelleren Wandel unterzogen. Neue Technologien machen auch vor dem Tracking nicht Halt, was das Beispiel AMP zeigt.

Leider gibt es derzeit erst wenige Alternativen zu Google Analytics, die über einen ausreichenden Bekanntheitsgrad verfügen, um sich zu einer wirklichen Konkurrenz entwickeln zu können, doch das kann sich bei Verschärfung der Datenschutzdebatte schnell ändern.

Brauchen Sie Unterstützung?

Haben Sie noch Fragen zu den 2016 vorgenommenen Änderungen in Google Analytics? Brauchen Sie Unterstützung bei der Einrichtung von Google Analytics für Ihre Webseite?

13.01.2017

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