WebseiteWebsites grosser Marken und bedeutender Unternehmen verfügen oftmals über gute bis sehr gute Rankings in den Suchergebnissen von Google. Diese Rankings werden aber in vielen Fällen nicht aufgrund durchdachter SEO-Massnahmen erzielt, sondern eher trotz kleiner und auch grosser Fehler bei der Suchmaschinenoptimierung.

Aus diesem Grund ist es nicht zu empfehlen, in Sachen SEO unüberlegt dem Vorbild grosser Websites zu folgen, sondern jede einzelne Massnahme zu überdenken und sie erst danach umzusetzen.

John Müller von Google brachte es vor einiger Zeit in einem Beitrag auf Reddit auf den Punkt. Manchmal seien grosse Websites trotz ihrer Fehler in der SEO in der Suche erfolgreich. Als kleinerer Anbieter geniesse man diesen Luxus nicht unbedingt:

First — when it comes to SEO, never ever blindly follow what big sites do. Many get it wrong, and they’re sometimes successful despite that. You might not have that luxury.

Wenn es um technische SEO geht, ist die Bewertung einfacher. Hier gibt es häufig klare Regeln und Vorgaben wie zum Beispiel die empfohlenen Werte für die Core Web Vitals, die ab Mitte Juni zum Rankingfaktor in der mobilen Suche von Google werden. Auch die Verwendung von HTTPS und die Mobilfreundlichkeit von Webseiten unterliegen klaren Regeln, an die man sich halten kann. Lesen Sie dazu die Artikel: Webseitenmigration: Die Umstellung auf HTTPS und Der mobile Page Speed als Rankingfaktor.

John Müller schrieb dazu, im Bereich der technischen SEO könne man durch Logik die richtigen Antworten finden und müsse nicht auf das Handeln anderer Personen blicken. Eine einfache Unterscheidung zwischen richtig und falsch sei dadurch möglich:

Luckily, a lot of technical SEO is not a matter of blind trust or hope, it’s not a magical black box where you have to believe, there’s no “Person X said Y, therefore Y must always be true.” It’s something that’s very deterministic, and you can logically find the answer, just as you can often test it out for your case. You can do it right, or you can do it wrong (though to be fair, search engines will try to help when you do it wrong, because lots of sites get it wrong).

Beispiel: spiegel.de

Doch auch im Bereich der technischen SEO mit ihren eindeutigen Vorgaben zeigt sich, dass selbst grosse Websites nicht sehr gut aufgestellt sind. So erfüllt zum Beispiel die Startseite von spiegel.de die Core Web Vitals nicht und weist auch ansonsten eine nur sehr mässige Performance aus. Dennoch belegt die Website viele Top-Rankings und verfügt insgesamt über eine enorme Sichtbarkeit in der Suche:

PageSpeed Insights für spiegel.de

Ein wenig schwieriger sieht es bei SEO-Kriterien aus, bei denen keine einfache Unterteilung in die Kategorien „richtig“ und „falsch“ möglich ist, wie zum Beispiel:

Welche Massnahmen hier zum Erfolg in der Suche führen, ist nicht eindeutig zu sagen, denn dies hängt stark von verschiedenen Kriterien ab wie

  • Der Branche, in der eine Website angesiedelt ist
  • Dem Land und der Region, aus denen die Website stammt
  • Der Zusammensetzung der Zielgruppe und ihrer Interessen
  • Der Konkurrenz

und viele weitere mehr.

Daher gibt es auch niemals genau eine richtige Lösung für die Ausgestaltung der verschiedenen Eigenschaften einer Website.

In der Konsequenz wäre es falsch, Massnahmen und die Ausgestaltung grosser und erfolgreicher Websites einfach zu kopieren und zu erwarten, dass sie für die eigene Website zwangsläufig zum Erfolg führen.

Betrachtet man zum Beispiel manche Websites grosser Nachrichtenmagazine, so stellt man fest, dass auf diesen viel Werbung und Anzeigen zu finden sind. Es wäre aber ein Fehler, daraus den Schluss zu ziehen, viel Werbung führe zu guten Rankings. Vielmehr ist es so, dass die betreffenden Websites trotz und nicht wegen der Werbung gute Rankings erzielen.

Konkurrenzvergeiche sinnvoll?

Allerdings sind Konkurrenzvergeiche erlaubt und auch durchaus sinnvoll: Gerade dann, wenn Unternehmen und Websites mit ähnlichen Rahmenbedingungen erfolgreich in der Suche sind, kann es sich lohnen, einen genaueren Blick auf sie zu werfen.

Dabei sollten vorzugsweise solche Websites betrachtet werden, die über eine ähnliche Grösse und eine vergleichbare Zielgruppe verfügen.

Hat man daraus erste Erkenntnisse gezogen, sollten diese aber dennoch nicht einfach auf die eigene Website übertragen werden. Es sollte immer überlegt werden, ob es nicht bestimmte Rahmenbedingungen gibt, die eine bestimmte Massnahme im eigenen Fall zu einem anderen Ergebnis führen lassen könnten.

Die Konkurrenz kann durchaus Fehler begehen, was anhand der genannten Beispiele gezeigt wurde. Diese Fehler müssen im Einzelfall nicht zu schlechteren Rankings führen, können aber von Fall zu Fall durchaus von Nachteil sein.

Fazit

Es ist keine gute Idee, SEO-Massnahmen und Ausgestaltungen grosser Websites und Unternehmen einfach zu übernehmen. Auch sie begehen Fehler, ranken aber aufgrund ihrer Grösse manchmal trotzdem gut.

Konkurrenzvergleiche sind dagegen durchaus sinnvoll und hilfreich. Dabei sollten aber Websites ähnlicher Grösse und mit vergleichbaren Zielgruppen betrachtet werden. Und selbst hier dürfen Massnahmen nicht einfach übernommen werden, sondern sind stets zu hinterfragen und zu interpretieren.

Haben Sie noch offene Fragen?

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie ihre Webseite benutzerfreundlich gestalten können und dadurch ein gutes Ranking erzielen?

20.05.2021

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