E-Commerce Trends 2017 – Worauf Sie achten sollten.


Das Branchenportal iBusiness hat die aktuellen E-Commerce-Trends am Beispiel des Modehandels untersucht. Die Branche zeigt beispielhaft, wie sehr aktuell der Handel im Umbruch ist. Nicht nur der stationäre Handel hat es durch den Onlinehandel, die Vertikalisierung und die Internationalisierung schwer. Auch online gibt es starke Veränderungen: Einige wenige grosse Player dominieren den Markt zunehmend.

Wahrscheinlichstes Zukunftsszenario ist laut iBusiness das folgende: Kleine rein stationäre Händler sterben mehr und mehr aus, sie können dem Preis- und Differenzierungsdruck nicht mehr standhalten. Genauso schwer haben es allerdings kleine Online-Shops: Reine Händler werden zunehmend verschwinden, während Markenhersteller sich immer mehr Online-Marktplätzen wie zum Beispiel Amazon anschliessen. Auch für grosse Multilabel-Händler wird es immer schwieriger – ihr austauschbares Angebot wird für die Kunden immer unattraktiver. Gewinner im Online-Modehandel werden Marktplätze, Generalisten, einige Category-Killer (wie Zalando) sowie grosse Shops von Markenherstellern oder vertikalen Händlern (wie Zara oder H&M) sein.

Überlebensstrategien für kleinere Online-Händler

Doch wie immer wird es Ausnahmen geben, welche die Regel bestätigen. Wer als kleinerer Online-Shop zu diesen Ausnahmen gehören will, sollte die folgenden acht Strategien befolgen:

1. Deutliche Position für klare Zielgruppe beziehen

Eine klar definierte Zielgruppe sowie eine dazu passende Preis-, Qualitäts-, Distributions- und Marketingstrategie bildet die Grundlage für den Erfolg. Wer nicht in der Masse untergehen will, sollte vom Mainstream Abstand nehmen. Wer sich bei seinen potenziellen Käufern nur an demografischen Merkmalen orientiert, wird oftmals sein Ziel verfehlen. Absicht ist wichtiger als Demographie!

2. Die Vorteile von Markplätzen nutzen

Marktplätze wie z.B. Amazon sind eine kostengünstige Möglichkeit, online erste Umsätze zu generieren. Die Vielfalt dieser Marktplätze wird in Zukunft laut Experten weiter steigen. Immer mehr klassische Händler werden ihre Portfolios über Marktplatzanbindungen erweitern. Bei dieser Art der Sortimentserweiterung profitieren Sie von weniger Kapitalbindung, weniger Risiko und theoretisch unendliche Sortimentsmöglichkeiten.

3. Mit Online-Distributoren zusammenarbeiten

Online-Distributoren und Vertriebsagenturen können kleineren Unternehmen helfen, Zugang zu grossen Online-Plattformen zu erhalten. Sie platzieren zum Beispiel die Labels bei Händlern, helfen bei der Marktplatzanbindung, unterstützen bei der Internationalisierung oder bringen das notwendige technische Know-how. Der Weg über solche Zwischenhändler ermöglicht zumindest in einem ersten Schritt schnelles und kosteneffizientes Wachstum sowie Steigerung der Bekanntheit.

4. Event-Marketing betreiben

Reinen Online-Händlern fehlt die physische Nähe zu den Kunden. Deshalb kann es sich lohnen, an thematisch passenden Events und Messen teilzunehmen. Event-Marketing bringt den Standortvorteil aus den Fussgängerzonen auch zum Onlinehändler, steigert die Bekanntheit und ist darüber hinaus günstig. Das gilt nicht nur für den B2C-Bereich – so bieten Fachmessen für B2B-Händler grosses Potenzial.

5. In Suchmaschinen-Marketing investieren

Laut dem Bericht „E-Commerce Branchenindex: Spotlight Fashion“ (September 2016) kommt fast die Hälfte des Traffics auf Fashion-Shops über Suchmaschinen. Der Aufbau eigener SEA- und SEO-Kompetenzen wird für Modehändler (und natürlich auch für andere Branchen) also immer wichtiger – im Optimalfall im Zusammenspiel mit einem passenden Content-Marketing. Ein gutes Beispiel ist dabei der Online-Modehändler Asos. Während die meisten Händler noch versuchen, per Streuwerbung mit einer Botschaft möglichst viele Kunden zu erreichen, geht Asos viel gezielter vor und kontaktiert im Extremfall jeden Kunden einzeln. Dabei wird der Kunde entlang der gesamten Customer Journey begleitet.

6. Influencer fürs Marketing gewinnen

Influencer-Marketing gilt aktuell als das Hype-Thema der Branche schlechthin. Über digitale Influencer schaffen es auch kleinere Marken mit minimalem Budget, grössere Bekanntheit zu erreichen. Authentische Influencer helfen, die Glaubwürdigkeit der Marke zu steigern.

7. Individuelle Beratung anbieten

Aktuelle Studien zeigen, dass bei viele Kunden ein Bedürfnis nach Beratung, Orientierung und Angeboten wie Curated Shopping (E-Commerce mit persönlicher Beratung) besteht. Wer hier ein überzeugendes Crosschannel-Konzept anbieten kann, ist im Vorteil. Dieses kann zum Beispiel eine Kombination aus Online-Kundenprofil, stationärem Verkäufer als Berater, Anprobe vor Ort und direktem Feedback sein. Ein wichtiges Hilfsmittel ist zudem die Messenger-Kommunikation, eventuell sogar mithilfe von Chatbots. Mit Bedacht und nur auf Kundennachfrage eingesetzt, kann die sogenannten Conversational Commerce zum besten Kundenbindungstool werden.

8. Auch über die Grenze verkaufen

Es wird zunehmend einfacher, die eigenen Produkte auch im Ausland anzubieten. So hat zum Beispiel Amazon vor kurzem ein paneuropäisches Versandprogramm lanciert: Der Marktplatz stellt die Produkte der Händler in fünf Ländern Europas automatisch ein, Übersetzung inklusive, und organisiert den Versand. Der Händler selbst muss seine Waren nur an das lokale Logistikzentrum schicken und die Kosten für einen Inlandsversand tragen. Auch Rückgaben und Erstattungen sind im Paket enthalten. Derartige Erleichterungen kurbeln den internationalen Handel in Zukunft weiter an.

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20.10.2017

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