Google-Bericht "Export Digital"

Der Google-Bericht “Export Digital” präsentiert Zahlen einer von IW Consult durchgeführten Umfrage Ende 2013. Insgesamt 1900 deutsche Firmen sollten einschätzen, wie viele Exportgeschäfte sie zusätzlich machen, die nur durch das Internet zustande kommen konnten. Demnach wurden 2012 dank Internetaktivitäten zusätzliche Exporteinnahmen von 87,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. 78,4 Milliarden davon erzielte die Industrie, während auf die Dienstleister 9,1 Milliarden Euro fallen.

Stabilitätseffekt des Internets

Neben dem Gewinnen neuer Kunden im Ausland hat das Internet für die befragten Unternehmen auch einen stabilisierenden Effekt auf bestehende Kunden. So lassen sich via Internet beispielsweise Geschäftskontakte im Ausland enger knüpfen und Kunden über gemeinsame Logistiksoftware oder Online-Bestellsysteme längerfristig ans Unternehmen knüpfen.

Die befragten Unternehmen rechnen damit, dass die Bedeutung des Internets für den Export in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen wird. So soll das Volumen der internetgetriebenen Exporte in den nächsten fünf Jahren um über 50% wachsen. Auch beim Stabilisierungseffekt wird eine Zunahme erwartet.

Schwieriger Stand bei neuen digitalen Märkten

So gut diese Zahlen auch klingen – ein Wermutstropfen bleibt: Deutschen Unternehmen gelingt es nur mittelmässig, die aus digitaler Sicht besonders dynamischen Märkte zu erschliessen. Anders ausgedrückt: Deutsche Firmen bekommen dort, wo derzeit das Internetgeschäft expandiert und die Zahl der User rapide wächst, nur schwer einen Fuss in die Tür. Dies zeigt ein Vergleich von 39 wichtigen Ländern, der anhand einer sogenannten Regression durchgeführt wurde. Neben den Warenexporten wurden dabei auch die grenzüberschreitenden Dienstleistungen betrachtet.

Digitale Märkte - Exportgeschäft

China nutzt das Potenzial neuer digitaler Märkte für das Exportgeschäft am intensivsten.

Deutschland landet dabei nur auf Platz 28. An der Spitze der Rangliste befinden sich aufstrebende Industriestaaten wie China, Indien, die Türkei und zahlreiche osteuropäische Länder. Laut Google-Bericht besteht die Gefahr, dass Deutschland im Rennen um wichtige Absatzmärkte gegenüber jungen Industrieländern den Anschluss verliert.

Sicherheit und Datenschutz als Bremsen

Ein Grund für das schlechte Abschneiden könnten darin liegen, dass sich die deutsche Wirtschaft verstärkt auf Produkte und Dienstleistungen spezialisiert hat, die über klassische Vertriebswege exportiert werden und deshalb weniger abhängig von der Internetnutzung im Zielmarkt sind. Zudem sind deutsche Unternehmen gegenüber den europäischen Nachbarn grundsätzlich sensibler bezüglich Themen wie IT-Sicherheit und Datenschutz und deshalb zurückhaltender beim Einsatz des Internets.

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08.05.2014

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