Seit Jahren weisen Schweizer Wirtschaftsverbände und Medien darauf hin, dass Unternehmen sich auf die Umsetzung des neuen Datenschutzgesetzes vorbereiten sollen. Das neue Datenschutzgesetz (DSG) und seine Ausführungsbestimmungen in der neuen Datenschutzverordnung (DSV) und der neuen Verordnung über Datenschutzzertifizierungen (VDSZ) treten in der Schweiz am 1. September 2023 in Kraft. Die Schweiz erhält so ein neues Gesetz für den besseren Schutz der Daten ihrer Bevölkerung.
Privatpersonen sind besonders geschützt
Das neue Datenschutzgesetz betrifft alle Unternehmen, egal ob im B2B oder B2C tätig. Nicht mehr anwendbar ist das neue Gesetz auf Daten juristischer Personen. Da aber auch im B2B-Verkehr regelmässig eine Bearbeitung von Daten natürlicher Personen (z.B. der Ansprechpartner) stattfindet, hat das keine grosse Auswirkung. In der Schweiz wird allerdings im Gegensatz zur DSGVO die Bearbeitung von Personendaten nur im Ausnahmefall verboten. Bei der DSGVO, dem europäischen Pendant des DSG, ist die Verarbeitung von Personendaten nur im Ausnahmefall erlaubt. Das ist ein eminent wichtiger Unterschied.
Verwaltung von Einwilligungen ohne Tools kaum umsetzbar
Viele ärgern sich über “Cookie-Banner”, die über das Setzen von Cookies informieren. Ein Consent Management Tool ist eine intelligente und automatisierte Lösung, die neben dem Ausspielen von Opt-in/Opt-out auch noch das Speichern sowie Verwalten von Einwilligungen sowie Ablehnungen ermöglicht. Solche Tools sind nicht vom Gesetz vorgeschrieben, aber ohne sie ist die Umsetzung des Gesetzes schwierig.
Ein Consent Management Tool (CMT) ist zudem wichtig, um sicherzustellen, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten im Einklang mit dem neuen Datenschutzgesetzt erfolgt und dass die Nutzer ihre Einwilligung für die Verarbeitung ihrer Daten gegeben haben. Es ermöglicht es Website-Betreibern, den Nutzern eine klare und transparente Erklärung darüber zu geben, welche personenbezogenen Daten gesammelt werden, wie sie verwendet werden und wer Zugriff darauf hat.
Ein Consent Management Tool kann verschiedene Funktionen enthalten, wie z.B.:
- Das Anzeigen von Cookie-Bannern und das Einholen der Zustimmung des Nutzers zur Verwendung von Cookies auf der Website.
- Das Einholen von Einwilligungen für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten für bestimmte Zwecke. Dazu zählen z.B. das Versenden von Newslettern oder das Anzeigen personalisierter Werbung.
- Das Verwalten von Einwilligungen und deren Widerruf durch den Nutzer.
- Die Bereitstellung von Informationen über die Verarbeitung von personenbezogenen Daten und die Datenschutzrichtlinien der Website.
- Das Erstellen von Einwilligungsprotokollen und -dokumentationen für die Compliance und den Nachweis gegenüber den Aufsichtsbehörden.
Datenschutzgesetz und Auskunftsrecht
Gemäss Datenschutzgesetz hat jede Person das Recht zu erfahren, welche Daten über sie gespeichert sind, und diese – wenn nötig – löschen oder korrigieren zu lassen.
Dieses sogenannte Auskunftsrecht ermöglicht es, die Kontrolle über die eigenen Personendaten zu behalten. Ein Consent Management Tool kann auch dazu beitragen, das Risiko von Verstössen gegen die Datenschutzgesetze zu minimieren. Es stellt sicher, dass die Datenverarbeitung nur im Rahmen der Einwilligung der Nutzer erfolgt. Ein Consent Management Tools ist also ein wichtiges Instrument für Website-Betreiber, um ihre Verpflichtungen im Hinblick auf den Datenschutz zu erfüllen und das Vertrauen der Nutzer in die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten zu stärken.
Ein Consent Management Tool kann insbesondere dazu beitragen, das Auskunftsrecht der Nutzer zu erleichtern, indem es den Website-Betreibern ermöglicht, eine detaillierte Aufzeichnung darüber zu führen, welche personenbezogenen Daten von den Nutzern verarbeitet wurden und welche Einwilligungen sie gegeben haben. Auf diese Weise können Website-Betreiber auf Anfrage des Nutzers schnell und einfach Informationen über ihre personenbezogenen Daten bereitstellen.
Pflicht für Consent Management Tool im Schweizer Datenschutzgesetz?
Das neue Datenschutzgesetz sieht eine erweiterte Informations- sowie Auskunftspflicht vor. Hinzu kommt auch die genaue Dokumentationspflicht von Einwilligungen zu eingesetzten Tracking-Technologien und Datenverarbeitungen. Ohne Consent Management Tool ist das in der Praxis kaum umsetzbar, weswegen bereits bei Unternehmen, die der DSGVO unterworfen sind, alle solche Tools einsetzen.
Insgesamt ist ein Consent Management Tool ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden Datenschutzstrategie für Website-Betreiber, um die Einhaltung der Datenschutzgesetze sicherzustellen, das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und die Compliance und den Nachweis gegenüber den Aufsichtsbehörden zu erleichtern.
Haben Sie Fragen?
Wir haben bereits bei der Einführung der DSGVO viele Unternehmen beraten und der Aufwand für ein Consent Management Tool ist sehr überschaubar. Die grösste Hürde ist in vielen Fällen die Festlegung einer dementsprechenden Strategie. Statt einfach allen ein Cookie-Banner vorzusetzen und gar keine Daten mehr zu erhalten, gilt es die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten und weiterhin die erlaubten Daten zu verarbeiten.
Dabei kann sinnvolles Consent Management auch eine gute Gelegenheit bieten, das Datenmanagement zukunftssicher zu gestalten und sich auf eine Zeit ohne Cookies vorzubereiten (siehe auch Warum Ihr bisher erfolgreiches Marketing bald nicht mehr funktioniert oder Matomo: Gute Alternative zu Google Analytics?).
Sie haben noch kein Consent Management Tool? Sie wollen Inputs, ob Sie mit Ihren Marketing-Massnahmen die Daten Ihrer Kunden und Interessenten rechtskonform verarbeiten?
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