Was Sie bei der Umstellung auf Googles Mobile First-Index beachten sollten, erfahren Sie hier.

Derzeit stellt Google seinen Index auf „Mobile First“ um – damit stehen zukünftig mobile Webseiten im Vordergrund und stellen die Basis für die Rankings dar. Webmaster und SEOs sollten die wichtigsten Fakten rund um Mobile First kennen, um die Risiken von Rankingverlusten zu minimieren.
Zunächst die gute Nachricht: Google wird die Umstellung auf Mobile First laut eigener Aussage so durchführen, dass die Auswirkungen auf die Rankings möglichst gering bleiben.
Doch was genau ist eigentlich unter „Mobile First“ zu verstehen? Damit ist gemeint, dass Google zukünftig die mobile Darstellung von Webseiten als Grundlage für seinen Index verwenden wird und nicht mehr die Desktop-Version. Das betrifft vor allem Webseiten, die es in verschiedenen Ausprägungen für Mobile und Desktop gibt. Weniger betroffen sind dagegen Seiten, die nur in einer Desktopvariante bestehen oder die Responsive Design verwenden.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung stellt Mobile First keinen zusätzlichen Index dar, welcher parallel zum bestehenden Index aufgebaut wird. Vielmehr wird der existierende Index nach und nach umgestellt.

Missverständnisse rund um Mobile First ausgeräumt

Einige der wichtigsten Fragen zu Mobile First hatte Google zuletzt aufgegriffen und gleichzeitig einige der bestehenden Missverständnisse per Twitter ausgeräumt:

  • Wenn es von einer Webseite eine mobile und eine Desktop-Version gibt, so stammen die indexierten Inhalte zukünftig von der mobilen Version. Dennoch wird weiterhin in der Desktop-Suche die Desktop-URL der Seiten angezeigt. In der mobilen Suche erscheinen dann die mobilen URLs.
  • Die Crawling-Rate wird durch Mobile First nicht ansteigen, aber das Gewicht wird sich in Richtung Mobile verlagern. Während der Umstellung kann es vorübergehend zu einem Anstieg der Zahl gecrawlter Seiten kommen.
  • Das für Juli angekündigte PageSpeed-Update steht in keinem Zusammenhang zu Mobile First. Ab Juli wird die Ladezeit mobiler Seiten ein Rankingfaktor sein.
  • Es ist ok, so genannte Akkordeons und Hamburger-Menüs auf mobilen Seiten zu nutzen.
  • Mobilfreundlichkeit und Responsive Design sind keine Voraussetzung für Mobile First. Auch Seiten, die es nur in einer Desktop-Version gibt, können in den Mobile First-Index aufgenommen werden. Allerdings stellt die Mobilfreundlichkeit einen Rankingfaktor dar.

Wie erkennt man, ob eine Webseite auf Mobile First umgestellt wurde?

Google hat in den letzten Wochen damit begonnen, Webmaster, deren Seiten auf Mobile First umgestellt wurden, per Nachricht in der Google Search Console zu informieren. Darüber hinaus kann man auch anhand des gestiegenen Trafficanteils des mobilen Googlebots in den Logfiles erkennen, dass die Umstellung läuft oder bereits vollzogen wurde.

Wie kann man sich bestmöglich auf Mobile First vorbereiten?

Insbesondere Betreiber von Webseiten, die es in einer Desktop- und in einer mobilen Variante gibt, sollten aufpassen. Weil zukünftig die mobilen Inhalte als Basis für die Rankings verwendet werden, muss darauf geachtet werden, dass hier alle wesentlichen Inhalte verfügbar sind, die es auch auf der Desktop-Variante gibt.
Sollten einzelne Seiten in der mobilen Version komplett fehlen, dann greift Google unter Umständen auf die Desktop-Version zurück. Gibt es eine Seite jedoch sowohl in einer mobilen als auch in einer Desktop-Variante und ist die mobile Variante der Seite unvollständig, so findet keine Mischung von Inhalten statt.
Bezüglich der Backlinks kann wohl Entwarnung gegeben werden: Viele hatten Nachteile durch die Umstellung befürchtet, weil mobile Seiten in der Regel weniger Backlinks erhalten als Desktop-Seiten. Google betrachtet diese aber gemeinsam, sodass weiterhin auch die Desktop-Links berücksichtigt werden.
Im Zuge der Vorbereitung auf Mobile First sollte auch, falls noch nicht geschehen, die mobile Version der Webseite in der Google Search Console angemeldet werden. Dort kann man per „Abruf wie durch Google“ prüfen, wie die Seite für den Googlebot dargestellt wird.
Zudem sollte sichergestellt sein, dass keine für die mobile Darstellung wichtigen Pfade oder Dateien durch die robots.txt-Datei gesperrt sind.
Zu prüfen wäre ausserdem, dass neben den Inhalten und der Darstellung weitere technische Faktoren der mobilen Darstellung optimiert werden. Dazu gehören vor allem die Ladezeit und die verschlüsselte Übertragung per HTTPS.
Erfahren Sie mehr dazu im Artikel: Webseitenbetreiber aufgepasst: Auch Google Chrome wird ab Juli alle Seiten ohne HTTPS als unsicher markieren.
Auch Meta-Daten wie Title und Description sowie strukturierte Daten der Desktop-Version sollten auf den mobilen Seiten vorhanden sein.
Einfacher haben es diejenigen, die Responsive Design verwenden, denn hier gibt es nur eine Version der Webseite, deren Darstellung sich an das genutzte Gerät (Desktop, Tablet, Smartphone) anpassen kann. Google empfiehlt Responsive Design im Zusammenhang mit Mobile First ausdrücklich.

Fazit

Es besteht kein Grund zur Panik wegen Mobile First – die Auswirkungen auf die Rankings in den Suchergebnissen werden sich in Grenzen halten. Weil Google bei fehlenden Seiten und auch im Hinblick auf die Backlinks weiterhin die mobile und die Desktop-Version einer Webseite gemeinsam betrachten wird, ist das Risiko plötzlicher Rankingverluste gering.
Im Vorteil sind all diejenigen, deren Webseite bereits heute auf Responsive Design basiert, denn hier gibt es vermutlich keine Veränderungen durch Mobile First. Doch selbst Webseiten ohne für Mobilgeräte optimierte Version werden auch weiterhin in den Suchergebnissen erscheinen.

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