Immer wieder wird darüber diskutiert, welches die wichtigsten Entwicklungen im Bereich der SEO sein könnten. Weil die Suche und damit auch die SEO ein sehr dynamisches Umfeld darstellen, ist eine Vorhersage nicht ganz einfach.
Für die kommenden Jahre zeichnen sich dennoch einige klare Trends ab. Dazu zählen eine gewachsene Bedeutung der Page Experience, ganzheitliche Qualität, Universal Search, Indexierungsprobleme und Google Discover.
1. Page Experience: seit Februar auch auf dem Desktop ein Rankingfaktor
Google verwendet die Page Experience bereits seit Juni 2021 als Rankingfaktor in der mobilen Suche. Zur Page Experience gehören auch die Core Web Vitals, mit denen die Ladezeit, die optische Stabilität und die Reaktionsgeschwindigkeit von Webseiten gemessen werden. Ebenfalls zur Page Experience gehören die Verwendung von HTTPS, die Mobilfreundlichkeit sowie der Verzicht auf störende Interstitials.
Alle genannten Kriterien bis auf die Mobilfreundlichkeit werden auch zur Bewertung der Page Experience von Desktop-Seiten verwendet. Mit dem Start der Page Experience als Rankingfaktor in der Desktop-Suche in diesem und den kommenden Jahren wird diesem Kriterium eine grössere Bedeutung zukommen.
2. Ganzheitliche Qualität
Google berechnet seine Rankings sowohl auf Basis einzelner Seiten als auch auf Grundlage der gesamten Website. Aus diesem Grund ist es wichtig, in der SEO einen ganzheitlichen Qualitätsbegriff anzuwenden, der möglichst viele Seiten und neben technischen auch strukturelle und inhaltliche Aspekte abdeckt.
Eine gute Hilfestellung dabei können die von Google regelmässig aktualisierten Richtlinien für Qualitätsprüfer sein, in denen nachzulesen ist, worauf die von Google beschäftigten Personen bei der Prüfung von Suchergebnissen und den auf ihnen zu findenden Seiten achten soll.
Darin wird zum Beispiel beschrieben, welche Kriterien für die Bewertung des „EAT“ von Webseiten gelten. Dabei steht „EAT“ für „Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness“, also für Expertise, Massgeblichkeit und Vertrauenswürdigkeit.
Insbesondere im Zusammenhang mit den regelmässig stattfindenden Google Core Updates ist es wichtig, die Qualität von Websites hoch zu halten und ständig zu verbessern.
3. Universal Search
Unter Universal Search wird die Zusammenstellung verschiedener Ergebnisarten auf den Suchergebnisseiten verstanden. Dazu gehören neben den normalen Webergebnissen zum Beispiel auch Bilder, Videos, Nachrichten oder Rezepte.
Um in der Suche erfolgreich zu sein, genügt es schon länger nicht mehr, nur auf klassische Blue Links zu setzen. Auch für die anderen möglichen Ergebnisarten sollte optimiert werden. Wichtig in diesem Zusammenhang sind SERP-Analysen, bei denen betrachtet wird, welche Arten von Suchergebnissen Google für interessierende Keywords anzeigt.
Derzeit ist ein Trend zu mehr Vielfalt auf den Suchergebnisseiten zu beobachten. So findet man zum Beispiel in letzter Zeit mehr visuelle Elemente wie Bilder und Videos unter den Treffern. Umso wichtiger ist es, auch für diese Ergebnisarten zu optimieren.
4. Indexierung
Immer mehr Betreiberinnen und Betreiber von Websites melden Probleme bei der Indexierung. So indexiert Google manche ihrer Seiten selbst nach mehreren Wochen nicht. Das manuelle Indexieren per Google Search Console ist in diesem Zusammenhang nur als Notlösung zu verstehen.
Dass Google nicht alle Seiten indexieren kann, ist durch die begrenzten Kapazitäten in Googles Rechenzentren sowie anhand der immer schneller wachsenden Zahl von Seiten im Web zu erklären.
Umso wichtiger ist es, alle Voraussetzungen zu schaffen, um Google das Crawlen und Indexieren zu ermöglichen. Neben technischen Kriterien wie zum Beispiel dem richtigen Umgang mit robots.txt und Meta Robots Tags gehören dazu auch eine gute Website-Struktur mit passender interner Verlinkung sowie vor allem hochwertige Inhalte, die für Google attraktiv sind.
5. Google Discover
Neben der Suche ist Google Discover inzwischen zu einer wichtigen, in manchen Fällen sogar zur wichtigsten Traffic-Quelle geworden. Google Discover ist ein Feed von Meldungen, welche die Nutzerinnen und Nutzer von Smartphones zu sehen bekommen. Dabei berücksichtigt Google die individuellen Interessen der Personen.
Aufgrund der prominenten Darstellung der Meldungen in Google Discover können innerhalb von kurzer Zeit sehr viele Impressionen und Klicks generiert werden.
Allerdings ist das Erscheinen in Google Discover keine Selbstverständlichkeit. Google zeigt dort nur Inhalte von Websites an, denen die Suchmaschine vertraut. Um die Chancen für eine Aufnahme in Google Discover zu erhöhen, sollten die entsprechenden Best Practices berücksichtigt werden.
Fazit
Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Suche und der SEO ist es schwierig, eindeutige Trends zu identifizieren. Es zeichnet sich jedoch immer mehr ab, dass die Qualität zum dominierenden Kriterium für den Erfolg in der Suche wird. Dazu gehören neben den Inhalten auch die Page Experience. Eine gute Qualität verbessert ausserdem die Chancen für die Indexierung möglichst vieler Seiten. Zudem sollte die wachsende Vielfalt unterschiedlicher Ergebnisarten auf den Suchergebnisseiten in die Optimierungspläne einbezogen werden.
Neben der Suche wird Google Discover zumindest für einige Websites zur dominierenden Traffic-Quelle.
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