Video-BackgroundEin Video-Background auf Websites ist ein Trend, der sich in der letzten Zeit immer häufiger beobachten lässt: Auf der Homepage vieler Webseiten läuft ein bildschirmfüllendes Video im Hintergrund. Was zunächst einmal schön aussieht, muss aber nicht zielführend sein, denn sowohl technisch als auch aus Perspektive der Seitennutzung sind unerwünschte Effekte möglich.

Ein Video-Background auf der Website kann eine Webseite bereichern, die wahrgenommene Qualität erhöhen und Emotionen auslösen. Auf der anderen Seite ist es aber auch möglich, dass ein Video von den Hauptinhalten der Seite ablenkt. Zusätzlich steigt die Ladezeit, was Positionen bei Google und Umsatz kostet. Wann ist es sinnvoll, die Homepage mit einem Hintergrundvideo auszustatten?

plus

Vorteile von Hintergrundvideos

Doch zunächst zu den Vorzügen von Hintergrundvideos: Es gibt viele Anwendungsfälle, in denen sich die bewegten Bilder durchaus als hilfreich erweisen können. Das gilt insbesondere für hochwertige Produkte und Dienstleistungen, die sich emotional aufladen lassen, wie zum Beispiel Autos, Jachten oder andere Luxusartikel. Auch Ferienangebote und andere Freizeitaktivitäten können durch eine ansprechende Präsentation in Szene gesetzt werden.

Dazu kommt das Design der Webseite als Faktor: Bestimmte Layouts bieten sich zur Integration eines Videos an. Mit einem Hintergrundvideo lassen sich unschöne Weissräume vermeiden und sinnvoll nutzen.

Die Hauptinhalte der Webseite sollten aber zu den Darstellungen im Video passen. Idealerweise unterstreicht das Hintergrundvideo die Botschaft der Seite und macht neugierig auf mehr.

minus

Nachteile von Hintergrundvideos

Ein Hintergrundvideo darf jedoch kein Selbstzweck sein. Die Integration eines Videos stellt nämlich aus technischer Sicht eine zusätzliche Belastung des Servers, des Browsers sowie des Netzwerks dar. Das Resultat ist ein Anstieg der Ladezeiten. Hier können sich schon wenige Sekunden als grosser Hemmschuh für die Konversionsrate erweisen: Laut einer Nielsen-Studie verlassen 40 Prozent der Nutzer eine Seite wieder, wenn sie nicht innerhalb von drei Sekunden geladen wird. Lesen Sie auch den Artikel: Der mobile Page Speed als Rankingfaktor.

Ein Video sollte idealerweise bereits beim ersten Anzeigen einer Webseite geladen sein, damit unschöne Effekte beim nachträglichen Einblenden des Videos vermieden werden. Das wiederum erhöht die Dauer bis zur Anzeige der ersten Inhalte (First Meaningful Content).

Ein Hintergrundvideo kann sich ausserdem negativ auf die Konversionsrate einer Seite auswirken, wenn der Kontrast zwischen den über dem Video liegenden Inhalten und dem Video selbst zu gering ist, so dass Buttons, Links und andere Call-to-Actions nicht mehr richtig wahrgenommen werden.

Negativ wirkt sich auch eine zu unruhige Gestaltung des Videos aus – etwa durch zu viele und zu schnelle Schnitte, zu auffällige Inhalte oder andere ablenkende Elemente.

Umsatzverlust wegen Background-Videos

Da viele Firmen zu wenig auf die Performance-Auswirkungen von Designentscheiden achten, bemerken viele nicht, dass sie wegen solchen Videos Umsatz verlieren! Die meisten, die das bemerken, wollen nicht öffentlich darüber sprechen.

Ein Beispiel, das offen kommuniziert wurde ist Wistia. Der Video-Hosting Dienstleister nutzte während 1 1/2 Jahren ein Background Video auf ihrer Homepage und als sie dieses wieder entfernten, hatten sie 53 % mehr organische Besucher und steigerten die Conversionrate um 7 %. Leider ist das kein Einzelfall!

Play

Wie man Hintergrundvideos einbinden sollte

  • Aus technischer Sicht ist zunächst auf eine möglichst hohe Qualität des verwendeten Videos zu achten. Es darf nicht vergessen werden, dass sich die Wahrnehmung des Videos auf die empfundene Qualität der gesamten Webseite auswirkt. Neben der Inszenierung und der Bildqualität ist dabei auch auf eine möglichst übergangslose Gestaltung des Loops zu achten, damit der Sprung vom Ende zum Anfang des Videos nicht zu auffällig sichtbar ist.
  • Hohe Qualitätsansprüche müssen auch hinsichtlich der Dateigrösse gelten: 5 MB sollten hier als absolute Obergrenze gelten. Ansonsten steigt die Ladezeit zu stark an. Es gibt zwar die Möglichkeit Videos asynchron zu laden, damit die Ladezeit nicht verlängert wird, dann wird aber auf einer Seite die darauf basiert dass ein Video angezeigt wird zu lange nichts sinnvolles angezeigt.
  • Das Video muss optisch zum Rest der Webseite passen und in ausreichendem Kontrast zum Text und den Call-to-Actions stehen, damit die Konversionsrate nicht negativ beeinflusst wird.
  • Ein Hintergrundvideo darf ausserdem nicht dazu führen, dass die Hauptinhalte der Seite zu weit unten angezeigt werden. Das kann sich ansonsten ebenfalls ungünstig auf die Konversionsrate und auch auf die Bewertung der Relevanz durch Google auswirken.
  • Und schliesslich ist es empfehlenswert, Hintergrundvideos nur in der Desktopversion anzuzeigen und mobil durch ein statisches Hintergrundbild zu ersetzen. Mobil steht meist nur eine geringere Bandbreite zur Verfügung, so dass die Ladezeiten deutlich stärker ansteigen können als auf dem Desktop.

Hintergrundvideo: ja oder nein?

Es gibt also durchaus viele sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten für Hintergrundvideos. In der richtigen Weise und im passenden Umfeld eingesetzt, können sich positive Effekte auf die wahrgenommene Qualität erzielen, was zu einem gestiegenen Nutzerengagement führen kann.

Hintergrundvideos dürfen aber kein Selbstzweck sein und können einiges an Umsatz kosten. Neben dem Verlust von Google Positionen droht gerade bei Mobile-Usern ein Rückgang der Konversionsrate.

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18.03.2019

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