SEO-InternationalDer Einsatz des hreflang-Attributs auf internationalen Webseiten gehört zu den fehleranfälligsten Implementierungen, wenn es um SEO geht. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Webseiten hreflang nicht oder zumindest nicht vollständig korrekt verwendet. Englischsprachige Besucher kommen auf deutsche Seiten, obwohl die Website auf Englisch zur Verfügung steht, Englische Besucher gelangen auf die Amerikanische Version der Website, obwohl eine Version für Grossbritannien zur Verfügung steht, Kunden aus Deutschland gelangen auf die Seiten mit den Schweizer Preisen etc. Dabei gibt es bewährte Möglichkeiten und Regeln zum Testen von hreflang.

Betreiber internationaler Webseiten haben die Möglichkeit, Google über das sogenannte hreflang-Attribut auf die verschiedenen Sprach- und Landesversionen einzelner Seiten aufmerksam zu machen. Dazu werden in eine Seite verschiedene Verweise auf die URLs der jeweils anderen Versionen eingebunden. Auf diese Weise kann Google erkennen, welche URLs für bestimmte Sprachen und Länder gelten, so dass diese in den Suchergebnissen der betreffenden Nutzer erscheinen können.

Obwohl die Verwendung von hreflang in der Theorie im Grunde recht simpel ist, führt der Einsatz des Attributs immer wieder zu Problemen und Fehlern. In einer Studie des Search Engine Journals, in welcher 20’000 internationale Webseiten untersucht wurden, zeigte sich, dass 75 Prozent dieser Seiten mindestens eine fehlerhafte hreflang-Implementierung aufwiesen.

Das kann zu unschönen Effekten in der Suche führen. So kann es passieren, dass Google die falsche Version oder sogar mehrere Versionen einer Seite in den Ergebnissen anzeigt.
Zu den häufigsten Fehlern im Zusammenhang mit hreflang zählten die folgenden:

  • Kein selbstreferenzierendes hreflang: Sehr oft wird vergessen, dass eine Seite auch ein hreflang besitzen muss, das auf die aktuell angezeigte Version verweist, also auf sich selbst.
  • Konflikte mit Canonical-Links: Wenn hreflang und Canonical-Link einander widersprechen, kann Google damit nichts anfangen und wird die Verweise ignorieren. Aus diesem Grund sollte zusätzlich zu hreflang stets ein selbstreferenzierender Canonical-Link gesetzt werden.
  • Verschiedene hreflang-Verweise, die einander widersprechen: Wenn die hreflang-Verweise nicht eindeutig sind, wird Google diese einfach ignorieren.

Zu den weiteren Fehlern, die häufig zu beobachten sind, gehören hreflang-Verweise auf weitergeleitete URLs, nicht funktionierende URLs sowie die Verwendung von relativen URLs.

Die richtige Verwendung von hreflang

Google akzeptiert verschiedene Varianten von hreflang. Die am weitesten verbreitete Art der Implementierung sieht vor, die Verweise in den Head des HTML-Codes einzubinden, also zum Beispiel:

<link rel=”alternate” hreflang=”Sprach- und Landescode” href=”Ziel-URL” />.

Möglich ist es aber auch, hreflang in einer XML-Sitemap oder per http-Header zu senden.
Welche dieser Varianten auch gewählt wird, es gibt einige Dinge, die in jedem Fall beachtet werden müssen:

  • Hreflang-Verweise müssen stets sämtliche verfügbaren Sprach- und Landesversionen berücksichtigen – inklusive der aktuell dargestellten Version (Selbstreferenzierung)
  • Hreflang-Verweise müssen eindeutig sein und als absolute URL (inklusive Protokoll und Domain) angegeben sein
  • Die korrekte Kodierung von Land und Sprache in der richtigen Reihenfolge muss beachtet werden: Zuerst kommt die Sprache, dann das Land. Dabei ist das Format nach ISO 639-1 zu verwenden (optional auch möglich: ISO-3166-1 Alpha 2). Beispiel: „de“ für deutschsprachige Inhalte, „de-CH“ für deutschsprachige Inhalte in der Schweiz.
  • Vorsicht bei Webseiten mit separater Mobilversion: Hier muss darauf geachtet werden, dass die hreflang-Verweise stets zwischen Seiten des gleichen Formats gesetzt werden. Ein hreflang einer mobilen Seite muss also auf eine andere mobile Seite zeigen. Lesen Sie dazu auch: Google Mobile First – die Umstellung auf mobile Indexierung. Analog verhält es sich für die Desktop-Version. Canonical-Links zeigen in diesem Fall jedoch weiterhin auf die Desktop-Seite.

Für andere Suchmaschinen wie zum Beispiel Bing ist es übrigens ratsam, im HTML das Meta Language Tag anzugeben:

<meta http-equiv=”content-language” content=”de-CH”>

Wie kann man überprüfen, ob hreflang korrekt eingebunden wurde?

Am besten lässt sich der Einsatz von hreflang in der Google Search Console überprüfen. In der alten Version des Tools gibt es im Bereich „Suchanfragen“ den Punkt zur internationalen Ausrichtung. Lesen Sie auch: Änderung der Zählweise in der Google Search Console – eine Klarstellung. Hier wird angezeigt, wie viele hreflang-Verweise Google erkannt hat und wie gross die Anzahl der Fehler ist. Sollten Fehler gefunden worden sein, werden diese in einer Tabelle unterhalb des Verlaufs angezeigt:

Google Search Console

Google Search Console: Internationale Ausrichtung.

Alternativ können auch Plugins wie der Hreflang Tag Checker genutzt werden, den es als Erweiterung für Google Chrome gibt.

Fazit: hreflang ist im Grunde einfach – aber fehleranfällig

Die Regeln für die Implementierung von hreflang sind klar definiert. Schwierig wird es, wenn weitere Komponenten und Elemente wie zum Beispiel Canonical-Links hinzukommen oder wenn es für eine Webseite eine separate Mobilversion gibt.
Zum Testen der Implementierung von hreflang ist die Google Search Console das wichtigste Tool. Hier erscheinen Fehler, die Google findet, so dass man diese gezielt beheben kann.

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Als Experte für internationales Online-Marketing und Geschäftsführer der Worldsites mit Partnerbüros in weltweit 87 Ländern, bringt er viel Erfahrung bei der Kundengewinnung in internationalen Märkten mit.

25.03.2019

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