UmzugDer Umzug einer Website auf eine andere Domain stellt aus SEO-Sicht einen gravierenden Eingriff dar. In der Folge können sich Schwankungen der Rankings ergeben. Um die Auswirkungen eines Domainwechsels möglichst gering zu halten, sollte dieser sorgfältig geplant werden.

Es gibt viele Gründe, einen Domainwechsel vorzunehmen. Dazu gehören zum Beispiel eine Umfirmierung, die Verlagerung der Geschäftstätigkeit in ein anderes Land oder die plötzliche Verfügbarkeit der Wunschdomain (siehe auch Zwei Domains eine Website).
Aus SEO-Sicht ist ein Domainwechsel gleichbedeutend mit der Veränderung aller URLs einer Website. Google und andere Suchmaschinen müssen in der Folge alle URLs neu crawlen und indexieren. Die Folge können teils starke Schwankungen der Rankings sein.

Ein Domainwechsel birgt aber noch weitere Risiken: Wird zum Beispiel eine vormals schon genutzte Domain erworben, können sich bestehende Probleme dieser Domain wie zum Beispiel eine manuelle Massnahme durch Google auf die Website auswirken.

Durch eine sorgfältige Planung lassen sich die Risiken eines Domainwechsels begrenzen.

Planung

Vorbereitung des Domainwechsels

Wie bei jeder Webseitenmigration, bei der es zu Veränderungen der URLs kommt, sollten auch bei einem Domainwechsel zunächst alle bestehenden URLs gesichert werden. Dazu kann man Crawler wie zum Beispiel Screaming Frog verwenden. Die Liste der gesicherten URLs kann später dazu verwendet werden, die komplette Website mit der neuen Domain zu crawlen und zu prüfen, dass die eingerichteten Weiterleitungen funktionieren.

Sollte die alte Domain über HTTPS angebunden sein, ist es zu empfehlen, auf eine ausreichende Laufzeit des verwendeten Zertifikats zu achten. Das ist notwendig, damit Aufrufe der alten URL auch zukünftig nicht zu Problemen führen. Nur auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass Weiterleitungen von der alten auf die neue Domain auch weiterhin zuverlässig funktionieren.

Sonderfall

Sonderfall: Der Kauf einer gebrauchten Domain

Besondere Vorsicht sollte beim Kauf einer schon zuvor verwendeten Domain gelten. Wenn eine Domain bereits für eine oder mehrere andere Webseiten in Gebrauch war, kann es sein, dass die Domain noch mit Problemen aus diesem Einsatz behaftet ist. So ist es zum Beispiel möglich, dass die Domain für eine Spam-Webseite genutzt wurde oder dass das Backlinkprofil der Domain problematisch ist. All das kann dazu führen, dass eine Website nach dem Umzug auf eine solche Domain Rankingverluste erleidet.

Daher ist es wichtig sich vor dem Kauf einer Domain mit ihrer Vorgeschichte zu beschäftigen. Mithilfe geeigneter Tools lässt sich zum Beispiel das Backlinkprofil ansehen. Weitere Tools wie archive.org zeigen, welche Websites früher unter einer Domain betrieben werden.

Auch bei sorgfältiger Prüfung der gekauften Domain sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass Google einige Zeit benötigt, um die neue Verwendungsart zu erkennen. Daher kann es tatsächlich einige Wochen dauern, bis sich die Rankings nach dem Wechsel stabilisieren.

Redirect

Das Einrichten von Redirects

Der wichtigste Schritt bei einem Domainwechsel ist das Einrichten von Weiterleitungen bzw. Redirects. Dies ist bei einem Domainwechsel vergleichsweise einfach, denn die URL-Struktur ändert sich dadurch nicht. Daher genügt eine Weiterleitungsregel, die von der alten auf die neue Domain verweist. Diese sorgt dafür, dass alle Aufrufe, die an die alte Domain gerichtet sind, an die passende URL unterhalb der neuen Domain weitergeleitet werden. Weiterleitungen sind ausserdem wichtig, damit bestehende Backlinks nicht ins Leere zeigen. Das Vergessen von Weiterleitungen kann daher zu erheblichen Rankingverlusten führen.

Umzugskartons

Der Umzug: Vollzug des Domainwechsels

Nach dem Aktivieren der Weiterleitung ist die neue Domain aktiv. Sofort im Anschluss sollte ein Crawling-Vorgang anhand der in der Vorbereitung erstellten URL-Liste durchgeführt werden, um zu testen, dass alle Aufrufe korrekt weitergeleitet werden. Sollte dies problemlos klappen, kann der Domainwechsel bereits als erfolgreich betrachtet werden.

Bis Google alle URLs im Index angepasst hat, kann es jedoch eine Weile dauern. Bis zu drei Monate sind hier durchaus keine Seltenheit. Während dieser Phase crawlt und indexiert Google alle URLs der Website neu und führt auch eine Neubewertung durch. Die sich dadurch ergebenden Rankingschwankungen sind normal und sollten sich nach der genannten Zeitspanne stabilisiert haben.

Ebenfalls nach der Umstellung sollte für die neue Domain eine neue Property in der Google Search Console angelegt werden. Nur so ist es möglich, das Crawlen und Indexieren sowie die sich ergebenden Rankings zu beobachten. Die Google Search Console ist ausserdem eine wichtige Informationsquelle: Hier liefert Google Hinweise, wenn es zu Problemen beim Crawlen oder beim Indexieren kommen sollte.

Nicht zu vergessen ist das Einrichten passender Profile in anderen genutzten Tools wie zum Beispiel Google Ads oder Google Analytics.

2 Schritte

Änderung Domain und URLs besser in zwei Stufen durchführen

Ein Hinweis für alle diejenigen, die nicht nur die Domain wechseln, sondern weitere Änderungen an ihrer Website durchführen möchten: Google empfiehlt, dies in zwei Schritten zu erledigen. Das bedeutet: zunächst den Domainwechsel abschliessen und danach die weiteren Anpassungen vornehmen. Das hat den Vorteil, dass Google beim reinen Domainwechsel zunächst einmal alle Signale von der alten auf die neue Domain übertragen kann. Wenn Änderungen der URLs danach im Kontext der neuen Domain stattfinden, lassen sich die Fluktuationen der Rankings begrenzen.

Fazit: Ein Domainwechsel ist meist unkompliziert

Der Wechsel einer Domain ist aus technischer Sicht im Vergleich zu anderen Formen der Webseitenmigration recht einfach. Das liegt daran, dass nur eine Weiterleitung erforderlich ist, mit der alle URLs von der alten auf die neue Domain verwiesen werden können.

Besondere Vorsichtsmassnahmen sollten eingehalten werden, wenn auf eine zuvor anderweitig genutzte Domain gewechselt wird. Hier gilt es zunächst, bestehende Altlasten wie manuelle Massnahmen auszuräumen.
Ein Domainwechsel sollte nicht parallel zu Änderungen an der URL-Struktur stattfinden, um die Auswirkungen auf die Rankings zu begrenzen (siehe auch Domainwechsel ohne Google-Verluste – wie geht das).

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