WebseitenmigrationEs gibt verschiedene Gründe, die URL-Struktur einer Website zu ändern. Im Hinblick auf den Unterschied zwischen Subdomains und Verzeichnissen als Möglichkeiten, die Inhalte einer Website zu gliedern, gilt es jeweils verschiedene Vor- und Nachteile zu beachten.

Es ist eine der häufigsten Diskussionen zwischen SEOs und Google: Ist es besser, die Inhalte einer Website über Verzeichnisse zu gliedern, oder sollte man dafür Subdomains verwenden? Während Google immer wieder betont, dass beide Varianten gleichwertig seien, sind manche SEOs der Überzeugung, Verzeichnisse seien der bessere Weg. Bessere Rankings verspricht aber keine der Varianten.

Dabei kommt es auf die Kriterien an, nach denen man die Vor- und Nachteile dieser Varianten betrachtet.

Welche Gründe kann es für den Wechsel von einer Verzeichnis- zu einer Subdomainstruktur geben?

Die Untergliederung der Inhalte einer Website nach Subdomains bietet sich vor allem dort an, wo eine stärkere Abgrenzung gewünscht ist. Der häufigste Anwendungsfall dafür sind internationale Websites mit verschiedenen Landesversionen. Hier kann man die einzelnen Subdomains verwenden, um diese per Geotargeting auf die verschiedenen Länder bzw. Regionen auszurichten. Zwar ist dies auch über Verzeichnisse möglich, doch empfiehlt Google im Vergleich eher die Verwendung von Subdomains zu diesem Zweck. Voraussetzung ist natürlich jeweils, dass eine generische Top Level Domain genutzt wird, die sich für das Geotargeting auf verschiedene Länder eignet.

Ein weiteres Einsatzgebiet von Subdomains ist die Unterscheidung zwischen der Desktop- und der mobilen Version einer Website. Letztere wird meist unter einer „m.“-Subdomain betrieben. Das erleichtert die variantenspezifische Auswertung der Websitedaten. In einem solchen Kontext sind Verzeichnislösungen selten anzutreffen.

Lesen Sie auch den Artikel: Webseitenmigration: Der Umzug auf eine andere Domain.

Verzeichnis

Gründe für den Wechsel von einer Subdomain- zu einer Verzeichnisstruktur

Umgekehrt ist der Einsatz einer Verzeichnisstruktur zur Gliederung einer Website dann angebracht, wenn die Inhalte möglichst nahe beieinander liegen sollen. So ist es zum Beispiel ein aktueller Trend, den Shop, den Blog und die übrigen Seiten einer Website zusammenzuführen. Auch wenn dies grundsätzlich auch per Subdomain möglich ist, sind Verzeichnisse dafür die klassische Variante.

Das hat auch technische Gründe. Viele Content Management Systeme bieten nicht die Möglichkeit, verschiedene Bereiche einer Website mit nur einer Instanz des CMS unter mehreren Subdomains zu betreiben. In solchen Fällen müssten also mehrere Instanzen des CMS für die jeweiligen Subdomains aufgesetzt werden, was einen erheblichen Mehraufwand für die Wartung und Pflege der Systeme bedeuten würde.

Auch unternehmerische Gründe können für den Umzug von Subdomains auf Verzeichnisse sprechen. Werden zum Beispiel vormals eigenständige Seiten von Tochterunternehmen oder Abteilungen unter das Dach der Konzernmutter geholt, kann dies auch ein Grund für den Umzug auf Verzeichnisse unterhalb der Domain des Konzerns sein.

Kein Argument mehr für den Wechsel auf eine Verzeichnisstruktur ist dagegen die Kontrolle einer Website per Google Search Console. Bis vor kurzem war es noch nötig, für jede Subdomain eine eigene Property im Tool anzulegen, was bei grossen Websites schnell unübersichtlich werden konnte. Inzwischen bietet Google jedoch die Domain Properties an, mit denen sich alle Subdomains in einer Property zusammenfassen lassen.

Wechsel

Worauf ist beim Wechsel zwischen Subdomains und Verzeichnissen zu achten?

Egal, in welche Richtung der Wechsel stattfindet: Er ist stets mit einer Änderung der Website-URLs verbunden. Das führt dazu, dass Google die URLs neu crawlen und bewerten muss, was eine Weile dauern kann, denn die Suchmaschine muss den Zusammenhang der Seiten und der Inhalte neu lernen. Die Folge können schwankende Rankings sein, was sich bis zu mehrere Monate hinziehen kann.

Entscheidend für den Erfolg eines solchen Umzugs ist das Einrichten passender Redirects, damit bestehende Links und Seitenaufrufe nicht ins Leere laufen. Die Redirects müssen vor dem Umschalten der Live-Website ausführlich getestet werden. Falsche oder fehlende Redirects gehören zu den häufigsten und gravierendsten Problemen, die sich im Zuge einer Website-Migration einstellen können.

Aus technischer Sicht ist ein weiterer Aspekt zu beachten, der sich vor allem beim Umzug von Subdomains auf Verzeichnisse ergibt: Auf einem Webserver ist es möglich, bestimmte Regeln wie zum Beispiel Weiterleitungen oder Zugriffsrechte auf Ebene von Subdomains zu definieren. Fallen die Subdomains weg, sind damit möglicherweise auch die speziell für die einzelnen Subdomains eingerichteten Regeln obsolet. Dies sollte vor dem Umzug geprüft und durch neue Regeln abgedeckt werden.

Auf internationalen Websites muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass die Verweise auf die verschiedenen Landes- und Sprachversionen, die man im HTML-Code per hreflang-Attribut festlegen kann, an die neue Struktur angepasst werden. Lesen Sie dazu auch: SEO International: 75 % ziehen über Google Besucher auf falsche Sprachversion.

Komplex kann es werden, wenn es zusätzlich zu den Regionalversionen auch noch jeweils eine Mobilversion der Website gibt. Ein ausführliches Konzept zur Festlegung der nötigen URL-Anpassungen muss also rechtzeitig erstellt werden. Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Google Mobile First – die Umstellung auf mobile Indexierung.

Fazit

Verschiedene Gründe können für den Umzug von einer Subdomain- auf eine Verzeichnisstruktur oder den umgekehrten Weg sprechen.
Je nach Umfang der betreffenden Website kann ein solcher Wechsel recht komplex werden. Aus diesem Grunde sollte man sich zuvor überlegen, ob die möglichen Vorteile die mit einem Wechsel verbundenen Nachteile überwiegen.

Für den Wechsel auf eine Verzeichnisstruktur sprechen vor allem der geringere Pflegeaufwand und die bessere Wartbarkeit. Subdomains sind dagegen für internationale Websites zu bevorzugen. Im Hinblick auf die Rankings in den Suchergebnissen von Google sind beide Varianten gleichwertig.

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