URL-StrukturWenn es auf einer Website zu Veränderungen der URL-Struktur kommt, sind Auswirkungen auf die Darstellung in der Suche und hier insbesondere Änderungen der Rankings möglich. Um diese Änderungen zu minimieren, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden.

Webseiten entwickeln sich mit der Zeit. Neue Seiten und Kategorien kommen hinzu, andere werden gelöscht. Manchmal ist es auch notwendig, die Aufteilung der Webseitenhierarchie zu überarbeiten, um veränderten Anforderungen gerecht zu werden.

Alle diese Anpassungen ziehen normalerweise geänderte URLs nach sich. Das bedeutet, dass Inhalte nach der Änderung nicht mehr unter denselben URLs wie zuvor erreichbar sind. Sorgt man nicht für passende Weiterleitungen, hat das zur Folge, dass Webseitenbesucher auf Fehlerseiten landen und dass bestehende Backlinks ins Leere laufen. Beides wirkt sich negativ auf den Traffic und die Rankings der Website aus.

Geänderte URLs haben ausserdem zur Folge, dass Google diese neu crawlen und bewerten muss. Auch durch diesen Vorgang können sich Ranking-Schwankungen ergeben.

Bevor Änderungen an der Webseitenhierarchie und den URLs vorgenommen werden, ist daher genau zu überlegen, welche Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die genannten negativen Auswirkungen zu vermeiden.

Nachfolgend werden einige der typischen Anpassungen beschrieben, die zu veränderten URLs führen können.

Hinzufügen einer Hierarchieebene

Das Hinzufügen einer Hierarchieebene zu einer Website wird erforderlich, wenn vormals nicht kategorisierte Inhalte in Kategorien eingeordnet werden oder wenn bestehende Kategorien mit Unterkategorien versehen werden sollen. Beispiel: Auf der Website domain.ch gibt es bisher nur Seiten direkt unterhalb der Domain wie domain.ch/seite1, domain.ch/seite2 etc. Nun sollen Kategorien eingeführt werden, so dass die URLs danach so aussehen: domain.ch/kategorie1/seite1, domain.ch/kategorie2/seite1 etc.

Das bedeutet, dass zum Beispiel die URL domain.ch/seite1 nicht mehr wie zuvor funktioniert. Daher muss eine Weiterleitung eingerichtet werden, damit Besucher beim Aufruf alter Links noch auf der richtigen Seite landen. Dies muss für jede der vormals bestehenden URLs erfolgen.

Entfernen einer Hierarchieebene

Etwas schwieriger als das Hinzufügen einer Hierarchieebene ist das Entfernen einer solchen. Entfernt man zum Beispiel eine Unterkategorie, so müssen die URLs der darin enthaltenen Seiten per Redirect auf die nächsthöhere Kategorieebene weitergeleitet werden. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass die URL domain.ch/kategorie1/unterkategorie1/seite1 auf domain.ch/kategorie1/seite1 weitergeleitet werden muss.

Zusätzlich ist zu überlegen, ob es auch eine Weiterleitung der Unterkategorie selbst geben muss. Das würde bedeuten, dass die URL domain.ch/kategorie1/unterkategorie1 auf domain.ch/kategorie1 weitergeleitet werden muss.

Eine solche Weiterleitung ist jedoch nicht immer sinnvoll. Je nach Inhalt kann es auch besser sein, darauf zu verzichten und Nutzern, welche die nicht mehr bestehende Unterkategorie aufrufen möchten, eine Fehlerseite anzuzeigen.

Trailing Slash

Ein besonderer Fall, der gerne vergessen wird, ist das Entfernen oder das Hinzufügen von Trailing Slashes, also des „/“ am Ende einer URL.

Zwar unterscheiden sich URLs mit und ohne Trailing Slash optisch kaum, doch für Google ist es ein grosser Unterschied, ob eine URL zum Beispiel auf domain.ch/seite oder auf domain.ch/seite/ lautet. Genaugenommen sind dies für Google zwei komplett verschiedene URLs.

Kommt es nun zur Umstellung der URLs auf einer Webseite, die dazu führt, dass Trailing Slashes entweder hinzugefügt oder entfernt werden, muss dies in Form von Redirects berücksichtigt werden.

Sonderfall: Beim Hostnamen interessiert es Google nicht, ob es ein Trailing Slash gibt. So ist für Google domain.ch gleichbedeutend mit domain.ch/.

www oder kein www?

Es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man seine Domain und die mit ihr verbundenen URLs mit oder ohne ‚www‘ anbieten möchte. Viele Webseiten sind auch unter beiden Varianten verfügbar, was allerdings im Hinblick auf Duplicate Content vermieden werden sollte (s. auch Duplicate Content vermeiden).

Wenn es zu einem Wechsel der Variante kommt, also das ‚www‘ hinzugefügt oder entfernt wird, sollte auch das per Redirect abgedeckt werden.

Google ist allerdings recht gut in der Lage, solche Änderungen zu erkennen. Zudem hat man die Möglichkeit, in der Google Search Console die gewünschte Variante anzugeben, die dann in den Suchergebnissen ausgespielt wird.

URL-Parameter

URL-Parameter stellen einen Sonderfall dar. Im ungünstigsten Fall können URL-Parameter zur Entstehung von Duplicate Content führen. Das kann geschehen, wenn Inhalte in der gleichen Form über mehrere URLs mit unterschiedlichen URL-Parametern angeboten werden. Ein klassisches Beispiel dafür sind Session-IDs.

Im Bereich von Online-Shops werden URL-Parameter häufig zum Sortieren verwendet. Diese bewirken zwar eine geänderte Reihenfolge der angezeigten Produkte, doch ändern sich die angezeigten Produkte selbst nicht.

Ein weiteres Einsatzgebiet von URL-Parametern ist das Tracking, also das Erfassen von Nutzerdaten. Auch in diesem Fall ändern sich die dargestellten Inhalte durch die URL-Parameter nicht, so dass die Gefahr von Duplicate Content entsteht.

Bevor auf einer Webseite neue URL-Parameter eingeführt werden, sollten daher Überlegungen angestellt werden, wie Duplicate Content vermieden werden kann. Informationen dazu liefert der folgende Abschnitt.

Vorsicht vor Duplicate Content

Wie bereits erwähnt entsteht Duplicate Content dadurch, dass die gleichen Inhalte über verschiedene URLs erreichbar sind. Google indexiert dann möglicherweise die betreffenden Inhalte mehrfach, so dass diese miteinander um die Rankings in den Suchergebnissen konkurrieren.
Zur Vermeidung von Duplicate Content gibt es mehrere Möglichkeiten:

Um Google mitzuteilen, welche URL im Fall mehrerer verfügbarer URLs pro Inhalt indexiert werden soll, ist es wichtig, die verschiedenen Signale möglichst konsistent auszurichten.

Per Canonical-Link kann im HTML-Code angegeben werden, welche URL Google bei der Indexierung bevorzugen soll. Das kann zum Beispiel bei der Verwendung von URL-Parametern hilfreich sein: In diesem Fall würde man als Canonical einfach die URL ohne Parameter angeben, damit Google nur diese indexiert.

Das alleine genügt aber nicht. Dieselben URLs sollten auch in der XML-Sitemap auftauchen und als interne Links oder Ziele für Redirects verwendet werden. Kommen hier jeweils unterschiedliche URLs zum Einsatz, kann es passieren, dass Google andere als die gewünschten URLs indexiert.

Immer wieder weist Google darauf hin, dass es auf eindeutige Signale ankommt. Das gilt auch und insbesondere für das Festlegen der Canonical URLs.

Lesen Sie auch den Artikel: 4 Möglichkeiten, wie Sie Duplicate Content vermeiden können.

Fazit

URL-Wechsel auf einer Website bergen immer die Gefahr von Ranking-Schwankungen, denn Google bewertet geänderte URLs neu.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass alte Links durch geänderte URLs ins Leere laufen. Daher ist es wichtig, passende Weiterleitungen einzurichten. Das gilt sowohl für grosse Veränderungen wie das Hinzufügen von Kategorieebenen als auch für kleinere Veränderungen wie das Entfernen eines Trailing Slashes.

Um Duplicate Content zu vermeiden, sollten ausserdem die Signale konsistent sein, die durch Canonical-Links, die XML-Sitemap, interne Links und Weiterleitungen an Google gesendet werden.

Was müssen Sie bei einer Webseitenmigration alles beachten?

Lesen Sie dazu passend:

Brauchen Sie Unterstützung?

Haben Sie weitere Fragen zum Wechsel der URL-Struktur? Möchten Sie einen solchen Wechsel vornehmen und brauchen kompetente Unterstützung an Ihrer Seite?

Kontaktieren Sie
SEO-Experte – News und Trends eines Senior SEO Spezialisten
Weitere Artikel von Daniel Nunes Vareta
SEO Trends
30. June 2022

Die Top 5 SEO-Trends

25.06.2019

Comments are closed.